Amazfit Smartscale
Tech,  Testberichte

Die Amazfit SmartScale Körperfettwaage

Oh nein, noch eine smarte Personenwaage mit Körperfettmessung. Gibt es nicht schon viel zu viele von den Dingern? Vielleicht.

Aber ich finde die Amazfit SmartScale sehr interessant, weil die gebotene Ausstattung fast mit einer dreimal so teuren Garmin Index S2 identisch ist.

Verarbeitung

Die Waage sieht wie eine Waage aus: die Oberseite besteht aus einer 32×32 cm große Glasfläche auf der auch meine Plattfüsse platz haben. Das einfarbige Display zeigt die Messwerte an. Die Unterseite ist aus Plastik und hat ein Batteriefach für 4 AAA 1,5 Volt Batterien die nicht im Lieferumfang enthalten sind.

Sofern man keine 180kg wiegt, steht die SmartScale sicher auf den Boden der Tatsachen. Kurz um: die Amazfit SmartScale ist gut verarbeitet und hat ein ansprechendes Design, was sich perfekt in ein modernes Badezimmer integriert und hat einen weiteren Badezimmerspiegel.

Einrichtung

Die Amazfit Smartscale kommuniziert mit WLAN und Bluetooth. Vor dem ersten Besteigen muss die Zepp App heruntergeladen werden. Natürlich funktioniert die Waage nur „richtig“ mit einem Amazfit Account. Ohne Account misst die Wagage nur das Gewicht und den Puls. Alle Daten werden auf Wunsch auch mit der Apple Health oder Google Fit abgeglichen.

‎Zepp (formerly Amazfit)
‎Zepp (formerly Amazfit)
Entwickler: Zepp Inc.
Preis: Kostenlos+

Als erstes wurde über Bluetooth ein Update auf die Waage gespielt, was ich schon einmal sehr löblich finde. Der Rest ist ziemlich einfach und selbsterklärend. In der Zepp App kann die Waage dann weiter konfiguriert werden.

Die WLAN Einrichtung war bei mir anfangs etwas holprig: zuerst wurde kein Netz gefunden, dann gab es Verbindungsprobleme, irgendwann hat es dann doch geklappt. Wichtig: der Router muss mit 2,4GHZ funken, sonst ist überhaupt keine WLAN-Verbindung möglich. Über Bluetooth muss natürlich eine direkte Handyverbindung bestehen.

Praxis & Auswertung

Durch antippen der Waage wird der Wiegevorgang flott gestartet, gleichzeitig wird der Benutzter erkannt und nach wenigen Sekunden erscheinen der Reihe nach die Messwerte. Auf der SmartScale werden 8 Werte angezeigt, die in der Zepp App sortiert werden können. Insgesamt stehen aber 16 zur Verfügung:

  • Gewicht
  • Gewichtstrend
  • Körperfettanteil
  • Subkutanes Fett
  • Vizeralfettgehalt
  • Skelettmuskel
  • Muskelmasse
  • Knochenmasse
  • Prozentsatz des Wasser
  • Prozentsatz Proteine
  • Grundstoffwechselrate
  • BMI
  • Biologisches Alter
  • Körperscore
  • Pulsverlauf

Alle Daten stehen auch sofort in der Zepp App zur Verfügung. Was mir gefallen hat: es werden alle Werte in der App erklärt und gleichzeitig wird angezeigt, ob z.B. der Körperfettanteil zu hoch, normal oder zu niedrig ist. Aus allen Werten wird dann eine Körperpunktezahl errechnet, die quasi euren aktuellen Gesundheitszustand darstellen soll. Die Betonung liegt auf „soll“. Die Zepp App kann noch viel mehr, was hier aber den Rahmen sprengen würde. Wenn ihr eine Amazfit Sportuhr besitzt, werden die Gesundheitsdaten alle miteinander kombiniert und ausgewertet.

Seit einigen Monaten habe ich eine Garmin Index S2 Waage und habe einmal die Messwerte miteinander verglichen, wobei der 2. Wiegevorgang direkt nach einem Lauf gemacht wurde.

Werte1. Amazfit 1. Garmin 2. Amazfit 2. Garmin
Gewicht84,15 kg84,0 kg82,581,9
BMI23,523,523,122,9
Körperfett19,3 %21,9 %20,4 %19,7 %
Skelettmuskelmasse34,2 kg34,6 kg34,7 kg33,7 kg
Knochenmasse5,2 kg3,4 kg3,4 kg4,9 kg
Körperwasser58,9 %53,5 %54,6 %58,6 %

Wie man sieht sind einige Werte fast identisch, andere haben etwas größere Abweichungen. Wahrscheinlich ist die goldene Mitte ein ganz guter Richtwert. An dieser Stelle muss immer wieder erwähnt werden: die Messungen sind keine medizinischen, sondern Richtwerte die höchstens zur Orientierung dienen. Letzen Endes kann nur ein medizinisches Messverfahren genaue Werte liefern.

Die Pulsmessung habe ich mit der optischen Messung meiner Fenix 6 verglichen. Hier haben die Werte der SmartScale meiner Meinung nach nicht ganz so gut gepasst. Trotzdem ein nettes Feature.

Fazit

Bis auf die anfänglichen WLAN Probleme hat mir die SmartScale gut gefallen, der Funktionsumfang ist auf Augenhöhe mit weit aus teureren Modellen. Jeder Hersteller hat seine eigene Waage die sich in das jeweilige Ökosystem perfekt integriert und so richtig Sinn macht die SmartScale dann, wenn ihr eure Gesundheitsdaten ohnehin schon bei Amazfit habt.

Ein Kritikpunkt sind für mich gelegentliche Übersetzungsfehler in der Zepp App. Hier und da tauschen auch mal chinesische Schriftzeichen auf.

Die Amazfit SmartScale kostet im Handel zwischen 40€ und 45€ und war zwischendurch schon für unter 30€ zu bekommen. Für eine Waage mit einem solchem Funktionsumfang ein extrem günstiger Preis, bei dem ich mir die Frage stelle: warum verlangen andere Hersteller teilweise über 100€?

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.