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Schön trist: Langeoog im November

Das letzte Mal war ich in den 80er Jahren als Kind mit meinen Eltern auf der Nordseeinsel Langeoog. Meistens haben wir nur einen Tag auf der Insel verbracht und sind dann wieder zurück zu unserer Ferienwohnung gefahren. Über 30 Jahre später habe ich Langeoog noch einmal für 2 Tage im November besucht. Die Anreise erfolgte über Bensersiel, von dort ging es mit der Fähre auf die Insel.

Mit etwas Glück bekommt man im November eine verhältnismäßig günstige Unterkunft mitten im Ortskern. Meine Empfehlung sind die Appartementwohnungen „Zur alten Post„, von dort aus ist alles fußläufig zu erreichen. Autos dürfen auf Langeoog übrigens nicht fahren.

Man muss Tristesse mögen…

Es haben nur sehr wenige Lokale geöffnet die man fast an einer Hand abzählen kann. Die Öffnungszeiten der Geschäfte sind eher sporadisch; auf Google Maps ist also kein Verlass. Viele Gesichter laufen einem mehrmals am Tag über den Weg.

Auch wenn sich die Insel hervorragend zum Laufen eignet (es gibt mehrere Laufveranstalltungen im Jahr), habe ich keine Laufschuhe eingepackt und war dafür am Strand wandern. Die Nordsee ist sehr rau zu dieser Jahreszeit und auch bei milden Temperaturen ist es am Wasser sehr kalt. Am Hauptstrand sind ein paar Spaziergänger zu finden, etwas weiter außerhalb kann man fast ganz alleine den kilometerlangen Sandstrand genießen. Ich mag diese Tristesse…

Strandblick
Blick auf das Meer
Es sind nur wenige Spaziergänger unterwegs…

Meine Tipps für Langeoog im November

– Die meisten Reisenden fahren mit der Schifffahrt Langeoog auf die Insel. Der Preis für die Hin- und Rückfahrt beträgt 25,20€€ pro Person, größere Gepäckstücke bis 20 Kg kosten noch einmal 3,50€ zusätzlich. Eine Alternative ist die MS Flinthörn. Die Einzelfahrt kostet 10€ und das Gepäck ist frei, dafür wird Langeoog aber nur zweimal am Tag angefahren.

– Eine Unterkunft mit Selbstverpflegung ist keine schlechte Wahl. Die Hotels auf der Insel sind natürlich teurer und die Restaurants haben überwiegend gehobenere Preise. Auf Booking.com* sind öfters gute Angebote zu finden.

– Der Supermarkt Kramps Koopladen im Ortskern hat an Werktagen von 07:00 Uhr bis 18:30 Uhr und am Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Das „Langeooger Weingummi“ was hier verkauft wird schmeckt hervorragend.

– Die Bäckerei Remmers Backstube hat ungelogen mit Abstand die besten Milchbrötchen die ich jemals gegessen habe.

– Im Restaurant Blied gibt es „gehobenere Küche“ (was sich auch in den Preisen niederschlägt), die beiden angebotenen Suppen sind besonders lecker. Etwas günstiger, aber fast genau so gut ist der Verklicker. Der Italiener im Ortskern ist (zumindest was die Pasta angeht) weniger zu empfehlen. Wer frischen Fisch mag geht am besten zu Fisch Klette etwas außerhalb des Ortskern.

– Langeoog wirbt mit Sanddorn und es gibt unzählige Sanddorn-Produkte zu kaufen. Der reine Saft schmeckt widerlich, deswegen würde ich immer den Sanddorn-Grog im Nordlicht bevorzugen. Die kleine Strandkneipe befindet sich mitten in den Dünen und ist sehr gemütlich.

– Beim Verlassen der Insel kann es durchaus sein, dass man noch einmal eine Übernachtungsgebühr am Fährhaus zahlen muss. Wieso, weshalb und warum habe ich nicht so ganz verstanden, aber beim scannen der Langeoog-Card wird das gleich registriert.

Vor der Kneipe Nordlicht in den Dünen
In der Kneipe: Der Sanddorn-Grog wird zubereitet

Perfekt zum runter kommen

Die Zeit zischen Oktober und Weihnachten ist wahrscheinlich die ruhigste auf Langeoog. Natürlich gibt es noch einige Touristen, aber das ist kein Vergleich zur Saison. Man muss die Tristesse mögen und kann so wunderbar für ein paar Tage herunter kommen, länger als eine Woche würde ich es aber nicht aushalten.

Was mir aufgefallen ist: sehr viele Häuser standen leer. Wenn ich richtig informiert bin sind viele Unterkünfte von Immobiliengesellschaften aufgekauft worden und außerhalb der Saison nicht bewohnt. Richtige Insulaner gibt es nur noch wenige, eine sehr bedenkliche Entwicklung die wohl auf jeder Nordseeinsel zu beobachten ist.

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