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Die Apple Watch SE (LTE)

In den letzten Jahren habe ich die Apple Watch 2, die Apple Watch 3 und die Apple Watch 5 getestet. Eigentlich könnte ich einen Teil der Texte für meinen Apple Watch SE Erfahrungsbericht verwenden, denn in den letzten Jahren ist eigentlich vieles gleich geblieben:

Die Verarbeitungsqualität ist nach wie vor hervorragend, über die Akkulaufzeit lässt sich streiten, dafür ist die Uhr perfekt in das Apple Ökosystem integriert. Am Ende ist die Apple Watch ist eine Smartwatch mit guten Fitnessfunktionen.

Ganz so einfach will ich es mir aber nicht machen.

Warum eine Apple Watch SE?

Die Apple Watch SE wurde häufig als Low Budget Watch bezeichnet. In meinen Augen trifft dieses nicht zu. Im Vergleich zur Apple Watch 6 fehlt der SE ein EKG und die Blutsauerstoffmessung, als halbwegs gesunder Mensch kann man sich diese Funktionen sparen. Auch der etwas bessere Prozessor der 6er dürfte den Meisten gar nicht auffallen. Okay, es gibt keine Edelstahl und Titan Variante, aber auch damit kann man leben. Allerdings hat die Apple Watch SE kein Always On Display.

Mit oder ohne LTE?

Lange bin ich der Meinung gewesen, dass eine Apple Watch mit LTE nicht nötig ist. Inzwischen bin ich da etwas anderer Meinung: gerade wenn man viel draußen und unterwegs ist, kann man mal eben auf die Karten schauen oder einen Anruf tätigen.

Am schwierigsten gestaltet sich einen passenden Mobilfunkvertrag zu finden. Oftmals bieten nur die teuren Laufzeitverträge der drei großen Provider entsprechende e-SIM Optionen. Inzwischen kann man aber auch wieder die günstigen Drillisch-Angebote nutzen. Ich nutze Smartmobile* und kann für zusätzliche 3,99€ im Monat eine monatlich kündbare e-Sim dazu buchen.

Was nicht funktioniert: eine Apple Watch SE mit LTE vollkommen unabhängig vom iPhone Vertrag zu nutzen. Es sei denn ihr lebt in einem Haushalt und nutzt die Familienkonfiguration.

Die Apple Watch SE als Sportuhr

Die Apple Watch SE steht in Sachen Sportfunktionen der 6er nichts nach. Ihr könnt alle verfügbaren Apps nutzen oder installieren die ihr verwenden wollt. Gleiches gilt eigentlich auch für alle älteren Modelle. Wie ich eine ältere Apple Watch Series 3 als Sportuhr konfiguriert habe könnt ihr hier lesen.

Die Apple eigene Trainings-App ist nicht schlecht für jemanden der ab und an ein paar Runden läuft. Für mich hat die App zu wenige Konfigurationsmöglichkeiten. Zum Laufen oder Wandern habe ich meistens Workoutdoors benutzt. Alle Trainingsdaten werden in der Apple eigenen Trainings App erfasst, detaillierte Auswertungen sind eher Fehl am Platz. Klar reichen die Informationen für die Meisten vollkommen aus, andere namhafte Sportuhren Hersteller bieten detailliere Informationen.

Beim Sport gefällt mir das Tragegefühl der Watch sehr gut. Die Uhr ist in alltäglichen Situationen und beim Sport kaum wahrnehmbar. Was mich am meisten gestört hat ist die Touchbedienung während einer Aktivität.

Fenix 6 / Apple Watch SE

GPS und Sensoren

Bei meinen GPS-Aufzeichnungen habe ich die Apple Watch immer ohne iPhone-Verbindung laufen lassen. Schaut man sich die drei karten einmal an, ist das GPS der Apple Watch SE gar nicht mal so übel. Auf dem dritten Bild sieht man den direkten Vergleich mit der Fenix 6 Pro.

Sicherlich gibt es hier und da mal Abweichungen, aber am Ende stimmte die Gesamtdistanz. Besonders deutlich wurde mir das bei einem 24 Kilometer lauf. Auch hier hatte ich beide Uhren am Handgelenk und am Ende fehlte auf der Fenix knapp 1 Kilometer an Strecke!

Laut DC Rainmaker soll die Apple Watch 6 aber ein besseres GPS als die SE haben. Gleiches gilt für den Herzfrequenzsensor. Die Pulsmessung funktioniert bei der SE soweit zuverlässig und spuckt ganz brauchbare Daten aus. Wer exakte Daten haben will kann mit der Uhr natürlich einen Pulsgurt koppeln.

I guess after testing the Series 6, I had hoped 2020 would have been a turning point for Apple and GPS accuracy. Either via hardware updates in the Series 6 & SE, or via software updates in watchOS7. Unfortunately, whatever magic is in the Series 6 simply isn’t in the SE.

DC Rainmaker

Was mir noch aufgefallen ist: die Bewegungssensoren der Apple Watch reagieren beim Auto-Stop sehr gut. Teilweise bis zu 5 Sekunden schneller als bei meiner Fenix 6.

Der Akku

Der Akku ist ein ewiges Thema. Vielleicht hilft die folgende Tabelle für ein wenig um die Laufzeit ein wenig einschätzen zu können.

TagUhrzeit BatterieNutzung
Tag 113:00 100%Gelegentliche Nutzung, moderate Benachrichtigungen
Tag 206:0070%Schlaftracking, Theatermodus über Nacht
13:00 54%Gelegentliche Nutzung, moderate Benachrichtigungen
17:3037%5 Kilometer Lauf ohne Musik
22:0027%Schlaftracking, Theatermodus
Tag 305:4017%Ladung
06:5089%Gelegentliche Nutzung, moderate Benachrichtigungen
16:4076%Gelegentliche Nutzung, moderate Benachrichtigungen
Tag 406:5044%Schlaftracking, Theatermodus

Wenn man jetzt ständig an seiner Uhr herumspielt verringert sich die Laufzeit um einiges. Pauschal hat man wie bei allen anderen Modellen ca. 1,5 Tage Laufzeit. LTE ist natürlich ein weiterer Batteriefresser. Bei GPS Aufzeichnungen ist meine Faustregel: 10 Km = 10-12% Akku-Verbrauch ohne Smartphone und ohne Musik auf der Uhr.

Mit der Zeit gewöhnt man sich daran die Uhr fast genau so oft wie sein Telefon zu laden. Mir persönlich reicht die Akkulaufzeit der Apple Watch ehrlich gesagt nicht aus.

Preise

Anfangs hatte ich schon erwähnt worin die Unterscheide zu der Apple Watch 6 bestehen. Natürlich schlägt sich das auch auf den Preis nieder. Die Apple Watch SE in 44 mm und mit LTE kostet bei Apple offiziell 379€, natürlich liegt der Straßenpreis immer etwas unter der UVP. Mit etwas Glück gibt es immer wieder Angebote um die 330€. Die UVP der Apple Watch 6 in 44 mm mit LTE liegt bei 559€.

In wie fern der Aufpreis gerechtfertigt ist muss jeder selber entscheiden. Ich finde ihn zu hoch. Da es sich hier um das „günstigste“ Modell handelt lohnt es sich eine Apple Watch SE mit LTE zu kaufen. Bei den 6er Preisen würde ich eher zu einer anderen Premium-Sportuhr greifen.

Fazit

Die Apple Watch SE ist angesichts des Preises das perfekte Modell für Jedermann. Grundsätzlich gibt es an der Uhr nichts auszusetzen, sofern man keinen Wert auf stundenlanges GPS Tracking oder sehr detaillierte Auswertungen legt.

Falsch machen kann man mit der Apple Watch SE nichts, außer man kommt mit dem „Konzept“ der Uhr nicht klar.

5 Kommentare

  • Jahn von Fitvolution

    Hallo Daniel,
    danke für deinen ausführlichen testbericht der neuen AppleWatch. Ich bin auch schon seit längerem am überlegen on ich mir dieses Tool mal gönne. Von einem Schnäppchen kann man hier nämlich definitiv nicht reden. Dein bericht hilft mir aber jedenfalls auf die Sprünge! Danke dir.

    Viele Grüße
    Jahn

    • Daniel

      Schnäppchen nicht unbedingt, aber für den Funktionsumfang geht der Preis in Ordnung. Andere Hersteller haben auch recht gesalzene Preise (Garmin) und bieten teilweise weniger.

      • Chris

        Ich war ein großer Fan der Apple Watch (5) als Laufuhr. Leider hat das Teil jetzt zum dritten mal mitten im Lauf das Training einfach für beendet erklärt, keine Chance der Fortsetzung. Die nächste Runde dann halt ohne Musik mit Polar…

        • Daniel

          Hallo Chris,

          ich hatte bisher mit keiner Apple Watch so ein Problem feststellen können. Was für eine App nutzt du für das Laufen?

          Ansonsten bin ich auch kein Freund der Apple Watch, da nutze ich lieber eine „richtige“ Sportuhr (mit Musik).

          • Chris

            Hi Daniel,
            der erste Abbruch bei der Apple Watch war mit der App iSmooth Run (beste Laufapp für iOS wie ich finde), die nächsten mit der Apple Trainingsapp. Die Supportforen haben neben esoterischen Tipps keine Lösung. Werde wohl mal testen, ob bei Garmin (wg. Musik) das GPS mittlerweile besser ist…

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