So funktioniert die Unfallerkennung bei Garmin Uhren
Die Apple Watch hat schon seit längerer Zeit eine integrierte Unfallerkennung. D.h. die Uhr registriert das ihr gestürzt seid und sendet eine Notfallbenachrichtigung samt Standortdaten an eine Kontaktperson.
Jetzt hat Garmin mit einem Update nachgezogen und aktuelle Modelle (Fenix 5 Plus-Serie, Forerunner 645/Music, Forerunner 245/Music, Forerunner 45, Forerunner 945, Vívoactive 3/Music) mit einer gleichen Funktion ausgestattet.
Ich beziehe mich in meinen Artikel auf die Fenix 5 Plus, bei den anderen Modellen kann der Workaround ein wenig abweichen.
So wird die Unfallerkennung aktiviert
- Ihr aktualisiert die Garmin Express Software auf dem PC und spielt das aktuellste Update auf die Uhr. Bei meiner Fenix 5 Plus war es Version 7.10 (cf413a9).
- Dann aktualisiert ihr die Garmin Express App auf dem Smartphone und synchronisiert die App mit der Uhr.
- In der Express App selber tragt ihr unter Mehr -> Sicherheit und Tracking euren Name und Wohnort ein.
- Unter Notfallkontakte können bis zu 3 Personen hinterlegt werden. Wichtig: die Landesvorwahl muss mit einem + beginnen.
- Die Uhr muss noch einmal mit der App synchronisiert werden und unter Einstellungen -> Sicherheit -> Incident Detection sind die Sportarten Laufen, Trailrun, Gehen und Wandern aktiviert.
- Unter Einstellungen -> Sicherheit -> Kontakte sind die Notfallkontakte hinterlegt.
Einen Notfall auslösen
Einen Notfall kann manuell ausgelöst werden, in dem man den „Light“ Knopf für 5 Sekunden gedrückt hält. Nach weiteren 5 Sekunden wird anhand des GPS Signal die Position abgerufen und eine SMS bzw. eine E-Mail an die hinterlegten Notfallkontakte gesendet.
Die automatische Unfallerkennung funktioniert nur beim Aufzeichnen einer Aktivität (Laufen, Radfahren, Wandern oder Gehen). Technisch funktioniert das so: die Sensoren der Uhr erkennen eine Erschütterung mit einer Geschwindigkeitsreduzierung und lösen nach 30 Sekunden einen Notfall aus.
Die Notfallbenachrichtigung funktioniert gut. Nach einigen Sekunden bekommt die Kontaktperson eine SMS/E-Mail mit einem Google Maps und Garmin Live Tracking Link zugesendet und kann dann entsprechend handeln.
Während des ganzen Vorgangs wird auf dem Display der Uhr „Hilfe“ eingeblendet. Durch das drücken der Start-Taste kann die Notfallbenachrichtigung beendet werden und es wird erneut eine Nachricht an die Kontaktpersonen gesendet, dass alles in Ordnung ist.
Die Unfallbenachrichtigung wird später inkl. Standort in der Garmin Connect App angezeigt und wird vom System als Aktivität hinterlegt. Also nicht wundern wenn bei der Synchronisation der Notfallstandort in Strava etc. auftaucht.
Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es allerdings. Die Uhr kann logischerweise nicht autark einen Notruf absetzen und braucht eine Verbindung zum Smartphone.